Farbe und Raum

Mit Farben schaffen wir uns eine Umgebung, in der wir uns wohlfühlen. Ob wärmendes Rot, erfrischendes Blau oder sanftes Beige. Der Gesamteindruck zählt: Aus Wandfarbe, Möbeln, Teppichen und Accessoires entsteht immer etwas, das mehr ist als die Summe von Einzelteilen.
Bereits der Renaissance-Künstler da Vinci hat im 15. Jahrhundert versucht die Farbenvielfalt in ein System zu bringen. Er orientierte sich an einer Anordnung der vier "primären Farben" Gelb, Grün, Blau und Rot. Mit seinen Notizen über Kunst und Malerei und der farbharmonischen Wirkungen zählt er zu den Mitbegründern der Farbenlehre.
Isaac Newton führte da Vincis Theorien zu Beginn des 18. Jahrhunderts fort. Newton schickte Licht durch ein gläsernes Prisma und kam zu dem Ergebnis, dass weißes
Licht durch das Glas in Farben zerlegt wird, wie bei einem Regenbogen. Diese Farben nannte Newton Spektralfarben, die er als Grundlage für seinen Farbkreis nahm. Danach sind Rot, Grün und Blau die Grundfarben, die als Summe Weiß ergeben. Schwarz gilt in der Farbenlehre von Newton als Abwesenheit von Licht.
Nach der Farbenlehre von Goethe aus dem 18. Jahrhunderts gibt es sechs Grundfarben: Purpur, Rotgelb, Gelb, Grün, Blau und Rotblau. Mit ihren Übergängen setzten sie sich zu einem kontinuierlichen Farbkreis zusammen. Diesen Farbkreis benutzte Goethe zur Symbolisierung des menschlichen Geistes- und Seelenlebens. Das Konzept der Grundfarben, die sich aus keinen anderen Farben mischen lassen, hängt stark von kulturellen Traditionen ab.
Das am weitesten verbreitete europäische System sieht Gelb, Rot und Blau als Primärfarben an. Aus ihnen lassen sich alle anderen Farben, also Sekundär- und Tertiärfarben, herstellen. Werden die drei Primärfarben gemischt, entsteht Grauschwarz. Goethes Farbenlehre bildet die Grundlage für viele weitere Farbtheorien, die im Laufe der folgenden Jahrhunderte bis heute aufgestellt wurden.
Wir leben in einer Welt voller Farben, die wir uns auch in die eigenen vier Wänden holen möchten. Ob farbige Wände, Möbel oder Accessoires - Farben beeinflussen unsere Stimmung, wirken erfrischend oder beruhigend.
Um Architekten, Innenarchitekten und all jenen die beruflich oder privat mit Farben zu tun haben eine Entscheidungshilfe an die Hand zu geben hat sich der Hersteller Sikkens bzw. Akzo Nobel etwas einfallen lassen. Auf der Seite colour futures bekommt man zum Jahresanfang jeden Jahres die Trendfarbe des Jahres präsentiert. Gleichzeitig werden fünf Farbtrends vorgestellt die von einer größeren Idee inspiriert sind. Nämlich dem Treibenden Einfluss, der alle diese Trends zusammenhält und bestimmt, welche die Trendfarbe des Jahres wird. Die Überschrift für das Jahr 2015 lautet „Everyday“, im Normalen das Wunderbare entdecken. Zur Farbe des Jahres wurde 2015 „Kupferorange“ gekürt. Wie weltweit zu sehen was, spielen Metallicfarben im modernen Design eine immer wichtigere Rolle. Es ist eine Farbe von Tiefe und Aktualität, die sich wunderbar mit dem Alltäglichen verbinden lässt.